Brugg - Otto Grimm & Noemi Eichenberger im Zimmermannhaus
Ausstellung «Fluide Potenziale»
Otto Grimm (1955 geboren in Suhr, lebt und arbeitet in Möriken/AG) und Noemi Eichenberger (1986 geboren in Menziken/AG, lebt und arbeitet in Biel und Zürich) haben nicht nur biografisch Berührungspunkte – Otto Grimm war an der FMS in Aarau Noemi Eichenbergers Zeichenlehrer –, ihre Werke nehmen auch formal miteinander Kontakt auf: Eine Verspieltheit kontrastiert bei beiden den Hang zur kontrollierten Form. Beiden gelingen kraftvolle Werke in Rücksicht aufs genaue Beobachten auch der feinen Spur. Sparsam setzen beide ihre Mittel ein, fordern die Wiederholung heraus und befassen sich so mit Mustern aus Ähnlichkeit und Differenz.
Otto Grimm
Ohne jedes Geheimnis kommt das Schaffen aus von Otto Grimm. Und doch scheint es eine unfassbare Wirklichkeit aufzurufen. Pigmente versammeln sich auf kreisrunden Flächen, um sich dann wieder aufzulösen und breite Bahnen fürs Weiss des Blattgrunds freizugeben. Systematisch, in immer wieder ähnlichen Kompositionen ist der Künstler dem Wechselspiel von Konzentration und Auflösung auf der Spur; Hell- und Dunkelwerte erzeugen räumliche Perspektiven fern von aller Massstäblichkeit. Hinter Glas erscheint das Kippmoment zwischen Fläche und Raum noch verstärkt. Die Farbe der Wand hinterfängt Grimms Klein- bis Mittelformate je nach Raumsegment mit unterschiedlichen Kontrasten. Das Spiel mit Negativ – Positiv, Hinten und Vorn überträgt sich auf die gesamte Ausstellung und führt die einzelnen Blätter zur Gruppe zusammen.
Noemi Eichenberger
Aus der körperlichen Erfahrung generiert Noemi Eichenberger eine eigengesetzliche Bildsprache. Die Künstlerin hat Keramik und damit den Werkstoff Ton für sich entdeckt: Wie der eigene Körper ist dieses organische Material von Veränderung durchdrungen, verfestigt Druck oder Dehnungen zu bleibender Erinnerung. Eichenbergers runde Objekte lassen einen Kreislauf assoziieren auf einer rätselhaften Skala zwischen Flüssig und Hart. Auch Schaumstoff nutzt Eichenberger für die offenen Narrative ihrer Gegenständlichkeit. Ob einzeln oder in installativen Arrangements zeichnen Objekte leitmotivisch das Verhältnis zwischen Innen und Aussen nach. Im geschäumten Verpackungsmaterial von «Pool» werden Schutz und Abwehr eins. Zeichnerisch trägt Eichenberger Tusche auf kleine Bildflächen auf. Zu grösseren Einheiten zusammengesetzt, verbinden sich die Spuren zu einem eigendynamischen Geflecht.
Ausstellung:
Fr. 28. Oktober bis So. 11. Dezember 2022
Öffnungszeiten:
Mi - Fr: 14:30 bis 18:00 Uhr
Sa + So: 11:00 bis 16:00 Uhr
Vernissage:
Do. 27. Oktober 2022
18:00 bis 21:00 Uhr
mit Suppe und Punsch
Zimmermannhaus Brugg
Kunst & Musik
Vorstadt 19
5200 Brugg
Tel. 056 441 96 01
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