Muskelkraft, Verstand und Disziplin

 

Sehr verschieden präsentieren sich nachfolgende Kampfsportarten. Vom Ganzkörpereinsatz im Sägemehl über defensive, „sanfte“ Wege, bei dem der gegnerische Angriff abgeleitet wird, bis zu tänzerischen Einflüssen beim Kampf. Sicher ist, dass Geschicklichkeit, Körperbeherrschung und Selbstvertrauen gestärkt werden.

 

6. Ringen

Ringen ist ein Kampfsport mit Ganzkörpereinsatz, der bereits in der Antike zu den olympischen Disziplinen zählte und der noch heute zum olympischen Programm gehört. Die Regeln zielen darauf hin, den Gegner aus dem Stand in die Bodenlage und mit beiden Schultern auf die Matte zu bringen. Dabei kommen als Techniken Würfe, Schleudern und Hebel zum Einsatz. Schläge, Tritte, Stöße und Würgen sind verboten. Die Kampfleitung und die Wertung der Griffkombinationen übernimmt der Kampfrichter oder ein Kampfgericht. Sieger ist, wer am Ende der Kampfzeit die meisten Punkte gesammelt hat oder vorher seinen Konkurrenten auf beide Schultern gebracht hat. Eine besonders in der Schweiz beliebte Variante dieses Sports ist das Schwingen, welches auf Sägemehl ausgetragen wird.

 

 

7. Capoeira

Capoeira ist ein brasilianischer Kampftanz, der seinen Ursprung im afrikanischen „Zebratanz“ nimmt. Capoeira wurde während der Kolonialzeit in Brasilien von aus Afrika eingeschifften Sklaven praktiziert und weiterentwickelt. Die afrikanischen Elemente verschmolzen im Laufe der Jahre zusätzlich mit Einflüssen anderer Kampfkünste wie z. B. Ringen, Jiu-Jitsu und Wushu. Inhaltlich ist Capoeira von drei Ebenen geprägt: dem Kampf, der Musik und der „Roda“ („Kreis“) als gesellschaftlichem Rahmen, in dem der Kampf stattfindet. Die Kampftechniken selbst zeichnen sich durch extreme Flexibilität aus; es gibt viele Drehtritte, eingesprungene Tritte und Akrobatik. Traditionell wird zu den Kämpfen Musik gespielt, diese folgt einem Endlos-Rhythmus in verschiedenen Variationen; dazu werden passende, häufig noch aus der Zeit der Sklaverei stammende Lieder gesungen.

 

 

8. Aikido

Aikido ist eine betont defensive japanische Kampfkunst. Das Ziel beim Aikido ist zum einen, die Kraft eines gegnerischen Angriffs abzuleiten und zum anderen, gleichzeitig dieselbe Kraft intelligent zu nutzen, um den Gegner vorübergehend angriffsunfähig zu machen ohne ihn dabei schwer zu verletzen. Dies geschieht in der Regel durch Wurftechniken und Haltetechniken die den Hauptteil der Aikido-Techniken ausmachen. Das Besondere im Aikido ist, dass keine offensiven Angriffstechniken, sondern nur Abwehr- und Sicherungstechniken und dadurch vermittelnd eine entsprechend defensive und verantwortungsbetonte geistige Haltung, gelehrt werden.

 

 

9. Wushu

Wushu ist ein Sammelbegriff für alle chinesischen Kampfkünste zu denen Win Chung und Kung Fu gehören. Kung Fu ist übersetzt „etwas durch harte, geduldige Arbeit erreichtes“ und es handelt sich dabei um den Kampfkunststil der Shaolin-Mönche. Generell dienen oder dienten viele Stile nicht nur der Selbstverteidigung oder der Anwendbarkeit im Kampf, sondern auch der Meditation, der Fitness oder der Gesundheitspflege. Vor allem heutzutage kommt zunehmend der Aspekt der Schaustellerei hinzu.Durch Bruce Lee und die Hong Kong Filme wurde der Kampf auch in der westlichen Welt bekannt. Viele Kampfkunststile beinhalten sowohl waffenlose als auch bewaffnete Techniken, wobei Schwerter, Säbel, Fächer, Speere und weiteres gebräuchlich sind.

 

 

10. Free fight

Die Mixed Martial Arts (MMA) sind eine Mischung aus verschiedenen Kampfsporten oder auch Kampfkünsten, die von einem Kämpfer kombiniert werden. MMA ist ein hybrider Vollkontaktwettkampfsport. Bei diesem noch sehr jungen Sport werden alle Kampfdistanzen, das Treten, Schlagen, Clinchen, Werfen und der Bodenkampf in einem Vollkontaktsport mit möglichst wenig Beschränkungen durch Regeln vereint. Ziel des MMA ist es, den Gegner in einem Kampf zu besiegen, bis er durch Abklopfen aufgibt, K.O. geht oder der Schiedsrichter den Kampf abbricht. Beim MMA kommt es im Gegensatz zum klassischen Ringkampf nicht darauf an, den Gegner mit beiden Schultern aufs Kreuz zu legen. Selbst aus der Rückenlage heraus kann man den Gegner noch besiegen, wie etwa durch erlaubte Würgegriffe. Das Training ist sehr umfangreich und fordert vom Trainierenden ein hohes Engagement.