Brugg - Marianne Badertscher und Jonas Studer im Zimmermannhaus

Ausstellung «Mein Wald ist überall»

 

Unabhängig voneinander beschäftigen sich Marianne Badertscher (*1953 in Bern, lebt und arbeitet in Brugg) und Jonas Studer (*1981 in Muri, lebt und arbeitet aktuell in Brugg, Turgi und Wimmis) mit dem Aussehen von Natur, mit Landschaft und mit den Spuren, die der Mensch darin hinterlässt. Ihre unterschiedliche bildnerische Sprache weist Verwandtschaften auf. Jonas Studer und Marianne Badertscher versuchen beide, Fragmente ihrer Erfahrung in Bildern festzuhalten. Und beide lassen sich auf Verfahren ein, die Zufälle und Überraschungen einschliessen. Die Natur der künstlerischen Medien mischt sich in die Darstellungen ein, das Festhalten und Erfinden gehen ineinander über. So richten Badertschers Drucke und Malereien sowie die analogen Fotografien von Studer den Blick gleichzeitig in den Aussenraum wie auf das jeweilige künstlerische Medium.

 

«Mein Wald ist überall» nennen die Künstler*innen ihre gemeinsame Ausstellung. Während der Vorbereitung trafen sie sich wiederholt zu Streifzügen durch den Wald. Sie tauschten sich aus über die fortlaufende Transformation natürlicher Lebensräume und über die direkte und indirekte menschliche Einwirkung. Auch ihre subjektive Wahrnehmung war ein Thema und das Wechselspiel der Farben je nach Witterung und Tageszeit.

 

Marianne Badertscher

In der Malerei und im Tiefdruck erkundet Marianne Badertscher Landschaft als einen schier unerschöpflichen Farbraum. Landschaft wird erkundet: Skizzen, Aquarelle und Fotos gehen dem gemalten Bild voraus, in dem sich die Künstlerin sich verändernde Situationen aneignet. Manchmal bleibt die ursprüngliche Topografie erkennbar, manchmal weichen kompositorische Entscheidungen vom Vorbild ab. Badertschers Malerei bringt abstrakte Formen hervor. Sie halten sich mehr an die Atmosphäre als an den Ort. Jüngst hat sie Fotografien zur Grundlage genommen, die sie aus dem fahrenden Zug zwischen Chicago nach Minneapolis aufgenommen hat. Malen ist auch der anhaltende Versuch, ein unscharfes, vorbeiziehendes Motiv aufs Neue zu erfahren.

www.mariannebadertscher.ch

 

Jonas Studer

«Mich fasziniert die Schnittstelle, der Übergang ins neue, technische Zeitalter der Zukunft», sagt Jonas Studer. Seine Faszination für Fotografie entzündet sich unter anderem an Fotografien, aber auch an Super 8-Filmaufnahmen aus dem privaten Archiv seiner Familie. Es ist auch der Blick zurück, der seine heutige Bildproduktion herausfordert. Wobei Studer einen experimentellen Umgang pflegt mit analoger Fotografie und beim Entwickeln vermeintliche Fehler zulässt: Indem der Künstler seine Negativ-Filme im Voraus analog bearbeitet, sind Momentaufnahmen von Unregelmässigkeiten und Verletzungen im Material überlagert. Das Bild von Wald, Wiese und Gestein entwickelt eine rätselhafte Schönheit. Fotografie streift ihren Bezug zum Hier und Jetzt ab. Sie scheint die Reststrahlung einer vergangenen, fast mystischen Zeit einzufangen und wird erfinderisch wie Malerei.

www.jonasstuder.ch

 

Vernissage:
Mittwoch, 11. November 2020, 17:00 bis 21:00 Uhr

 

Ausstellung:
Do. 12. November bis So. 13. Dezember 2020

 

Öffnungszeiten:
Mi - Fr: 14:30 bis 18:00 Uhr
Sa + So: 11:00 bis 16:00 Uhr

Finissage:
So. 13. Dezember 2020, ab 14:00 Uhr
Die Kunstschaffenden sind anwesend.

 

Zimmermannhaus Brugg
Kunst & Musik

Vorstadt 19
5200 Brugg
Tel. 056 441 96 01

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www.zimmermannhaus.ch